Ganzheitliche Förderung in der Bonifatiusschule Hannover
Kinder kommen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen in die Schule. So ist es nötig, nicht nur im Unterricht differenzierte Anforderungen durch unterschiedliche Arbeitsmaterialien, Arbeitsformen und zeitliche Möglichkeiten zu stellen, sondern neben dem Regelunterricht Angebote vorzuhalten, bei denen Kinder ihre Stärken ausbauen und ihren Schwächen angemessen begegnen können.
Um jeglichem Unterricht angemessen folgen zu können, steht das Erreichen eines guten deutschen Sprachstandes auch schon vor der Einschulung im Vordergrund. Damit Kinder ab dem ersten Schuljahr in der Lage sind, dem Unterricht gut folgen zu können, erhalten sie – wenn notwendig – eine vorschulische Sprachförderung.
Damit Kinder ihre Sprachkompetenz eigenständig erweitern können, bieten wir ihnen eine gut sortierte und reichhaltig bestückte Schulbibliothek an. Hier gibt es die tägliche Möglichkeit, sich mit dem Lesestoff zu versorgen, der dem eigenen Sprachniveau entspricht.
Schwierigkeiten im Deutschunterricht und in der Mathematik werden in klassenübergreifenden Fördergruppen bearbeitet. Hier wird neben Förderung durch eine Lehrkraft auch auf computergestützte Lernprogramme zurückgegriffen.
Im Rahmen der Inklusion betreuen Förderschullehrkräfte Kinder, die Schwierigkeiten haben, eine gute Lernhaltung zu entwickeln, oder aber auch Schwierigkeiten haben, ein angemessenes Gruppenverhalten zu entwickeln.
Neben Förderung in der Sprache, in Mathematik, dem Lernen an sich und dem Verhalten achten wir auch auf Möglichkeiten, dass Kinder ausreichend körperliche Bewegung haben. So gibt es neben dem Sportunterricht und zwei Bewegungspausen am Vormittag (bei fast jedem Wetter!) auch psychomotorische Fördergruppen, in denen Kinder mit Schwierigkeiten im grobmotorischen Bereich Unterstützung bekommen.
Während der Betreuungszeit der ersten und zweiten Klassen legen wir großen Wert auf Bewegung an der frischen Luft.
Besonderen Interessen können Kinder ab Jahrgang 3 in den halbjährlich wechselnden Arbeitsgemeinschaften nachgehen. Hier gibt es Angebote sowohl im musischen, als auch im künstlerisch/handwerklichen und im sportlichen Bereich.
Freiwillige musikalische Angebote erhalten Kinder durch die Möglichkeit des Mitsingens im Schulchor oder einen freiwilligen Gitarrenunterricht (kostenpflichtig).
Im Anschluss an den Unterricht bieten wir für Kinder, die besondere Unterstützung benötigen, Hausaufgabenhilfe an.
Gewaltprävention im Schulalltag
Als katholische Grundschule sind wir ausgerichtet auf das christlich–humanistische Menschenbild, auf grundlegende Werte im Miteinander wie Toleranz und Rücksichtnahme. Als '"Verlässliche Grundschule“ garantieren wir personelle Kontinuität (z. B. beim gemeinsamen täglichen Frühstück von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften: auch hier ist Zeit zur unmittelbaren Aufarbeitung von Konflikten). So schaffen wir einen Rahmen, der von gegenseitigem Vertrauen und Geborgenheit geprägt ist.
Kontinuierlich erteilter Religionsunterricht im Klassenverband bietet besonders die Möglichkeit, grundlegende Werte bewusst zu machen. Wir fördern die Bewusstmachung und Beachtung grundlegender Werte in jeglichem Unterricht durch die Einübung von auf Partner/innen und Gruppen ausgerichtete Unterrichts- und Sozialformen und Freiarbeitsangeboten. Unsere Schulregeln setzen Normen des Miteinanders.
Tägliche Rituale (Morgenkreis) und wiederkehrende gemeinsame Erlebnisse (z. B. Geburtstagsfeiern, Feiern im Jahreskreis, Schulgottesdienste) stärken die Selbstsicherheit und tragen zu einem Wir-Gefühl bei. Bewegungselemente im täglichen Ablauf schaffen „Ventile“. Durch die Gestaltung des Pausenhofes (Trennung in einen Raum zum Fußballspielen, Räume für andere Möglichkeiten bewegter Spiele, Rückzugsräume), der Flure (Spiele) und der Klassenräume wurde eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass Kinder sich an unserer Schule wohl fühlen.
Ab Klasse 2 wird einmal in der Woche ein Klassenrat abgehalten. Hier lernen die Kinder nicht nur, ihre Probleme zu äußern und zu bearbeiten. Sie lernen auch spielerisch, ein Gespräch zu leiten und auf Zeiten und Störungen zu achten. Probleme, die die gesamte Schülerschaft oder größere Teile betreffen, werden im Schülerrat bearbeitet.
Jährlich wiederkehrende Übungsphasen mit einer Gewaltpräventionstrainerin
ede Klasse hat in jedem Schuljahr die Möglichkeit, mit einer Gewaltpräventionstrainerin zu arbeiten. Hier lernen die Kinder noch einmal gezielt, sich über eigene Befindlichkeiten klar zu werden, diese zu .... Um die täglichen Bemühungen um ein gewaltfreies Miteinander zu unterstützen, erhält jede ....äußern und zu anderen Kindern in Beziehung setzen zu können. Die Arbeit eines jeden Jahrgangs orientiert sich an den jeweiligen Schwerpunkten:
- Jahrgang 1: Den eigenen Platz in der Gruppe finden
- Jahrgang 2: Sich an Regeln halten
- Jahrgang 3: Anforderungen von außen begegnen
- Jahrgang 4: Ausblick auf Neues
Die für unsere Schule durchgeführten Evaluationen haben die vorherrschende Schülermeinung zu Tage gefördert, dass sich die Kinder an unserer Schule sicher fühlen.
Den eigenen Platz finden
Es soll eine Gruppe entstehen, in der jedes Kind seinen sicheren Platz hat.
Maßnahmen, die Sicherheit geben:
- verlässliches Lehrerverhalten
- Ankomm - und Anfangsrituale
- gemeinsames Frühstück
- Regeln für den Unterricht (umsichtiges Bewegen im Klassenraum, Gesprächsregeln)
- verlässlicher Wechsel von Arbeits - und Entspannungsphasen
- Umgangsregeln
- Kennenlernen der Mitschüler und Mitschülerinnen
- Sicherheit im Umgang mit den Arbeitsmaterialien
- Auskennen im Schulhaus
- Kennenlernen der wichtigen Personen
- Abschlussrituale
Konflikte werden gemindert durch:
- Schulung zur Wahrnehmung der eigenen Person und der anderen Personen
- Schulung zur Wahrnehmung der eigenen Gefühle und der der anderen
Sich an Regeln halten
In den wöchentlich dafür vorgesehenen Stunden soll mit den Kindern ein Katalog von Klassenregeln erarbeitet werden. Diese auf die individuelle Klassensituation abgestimmten Regeln sollen sich auf das Arbeitsverhalten und das Zusammenleben im Klassenverband beziehen. Themenbezogene Geschichten, Spiele und Nachspielszenen sollen zum Verständnis der Regeln beitragen und die Notwendigkeit der Einhaltung der Regeln für die Kinder deutlich machen. Ein solcher Regelkatalog könnte wie folgt aussehen:
- Wir hören unseren Lehrerinnen, Mitschülerinnen und Mitschülern zu und lassen sie ausreden.
- Wir melden uns leise und stören den Unterricht nicht durch Zwischenrufe.
- Bei Partner - und Gruppenarbeiten flüstern wir.
- Beim schriftlichen Arbeiten sind wir ruhig und stören unsere Nachbarinnen und Nachbarn nicht.
- Wir erledigen unsere Klassendienste selbstständig und gewissenhaft.
- Wir halten unseren Arbeitsplatz in Ordnung und räumen Material fort.
- Wir helfen uns gegenseitig.
- Wir lösen Konflikte mit Worten.
Nach der gründlichen Erarbeitung der Klassenregeln sollten diese auf einem Plakat aufgeschrieben werden, von allen Kindern der Klasse unterschrieben und dann im Klassenraum aufgehängt werden.
Umgang mit Leistung/Zensuren
- Transparenz der Leistungsbewertung
- Diskretion über die Leistungen der Mitschüler und Mitschülerinnen
- z.B. Spiel mit Zensuren
- fiktive Zensurenvergabe
- Wahrnehmung eigener und der Gefühle anderer
- Gefühlskärtchen
- Gefühlsbarometer
- Stimmung durch Farben und Instrumente darstellen
- Gefühle des anderen (Opfer) im aktuellen Konflikt betrachten
- Rollenspiele/ Geschichten/ Bilder
- Umgang mit Ärger und Wut (Impulskontrolle)
Ich - Stärkung (Selbstwert)
- Selbsteinschätzung und Selbstwahrnehmung
- Ich - Botschaften - Was hat mir gefallen
- Was hat mich gestört
- Was wünsche ich mir
- Wer bin ich/Ich bin so wie ich bin.
- Umgang mir Frustration (Misserfolg/Enttäuschung)
Kommunikation
- aktives Zuhören (Hörverstehen)
- Zuhörspiele
- Gesprächsführung / Gesprächsregeln
- Gesprächskultur
- Gesprächsphasen
- Grundelemente von gewaltfreier Kommunikation
- (siehe Ich - Botschaften)
- Giraffensprache (Sprache des Herzens)
- Wolfssprache (provoziert Aggression)
- Schimpfwörter / Alternativen zu verletzenden Worten suchen
Geschlechterrollen - Findung/ Vorpubertät
- Einschätzen und erkennen lernen: Was sind gute bzw. schlechte Gefühle für mich
- Wie viel Nähe, wie viel Distanz möchte ich zu jemandem haben
- Ich kann mich selber annehmen – dadurch kann ich auch andere erst annehmen und Akzeptanz entwickeln.
- „Mädchen - /Jungenzeit“: Zeit, die in gleichgeschlechtlicher Gruppe genutzt werden kann
Umgang mit Leistungsdruck
- Hilfestellungen für Schüler und Schülerinnen: Anleitung zu Entspannungstechniken (Angstbewältigung), positive Bestärkung
- Hilfestellungen für Eltern: Information und Beratung durch Fachleute (schulexterne), Austausch mit „erfahrenen“ Eltern kann Ängste und Unsicherheiten verringern und so zu einer Entlastung der Kinder führen.
Vorbereitung auf den neuen Lebensabschnitt
- Ehemalige Schüler/innen zum direkten Gespräch über Organisation und Inhalte der verschiedenen Schulformen einladen;
- Verschiedene weiterführende Schulen besuchen: Irreführende Vorstellungen können vermieden, Ängste vor dem Unbekannten verringert werden, indem der direkte Kontakt schon vor dem Übergang hergestellt wird.
Ich - Stärkung durch Bewältigung einer neuen Situation bzw. Anforderung (eventuell auch in außerschulischem Rahmen): Anleitung zum bewussteren Wahrnehmen der eigenen Stärken, Vertrauen in die eigenen Kapazitäten unterstützen