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Bolivien Arbeitskreis der Bonifatiusschule Hannover

Bolivien

  • ca. 10 Millionen Einwohner
  • etwa 3 mal so groß wie Deutschland
  • Hauptstadt Sucre, Regierungssitz La Paz

Landschaftlich und kulturell ist Bolivien von unglaublicher Vielfalt und Schönheit, aber es ist das ärmste Land Südamerikas.

Seit dem Jahr 2000 haben wir dort eine Partnerschule. Sie liegt in der kleinen Landgemeinde Loma Alta im Tiefland am Rande des Urwaldes.

Über das bischöfliche Generalvikariat wurde der Kontakt zu Schwester Graciela, der Direktorin der Schule in Loma Alta und Partnerschaftsträgerin, hergestellt. Mit Hilfe unserer Spendengelder konnte sie viel bewegen. Davon konnten wir uns bei unseren Besuchen in Loma Alta überzeugen.

Sie sorgte zunächst für eine hygienische Wasserversorgung und besorgte Arbeitsmaterial und Bücher für die Schule. Nach einer Überschwemmungskatastrophe im Jahre 2009 unterstützte sie die Familien im Ort und gab ihnen Kredite, um über die Runden zu kommen.In den letzten Jahren ließ sie die Schule erweitern und es wurden neue sanitäre Anlagen errichtet.

Mit Fotos, Bildern und Briefen lernten wir uns gegenseitig kennen. Im Jahr 2006 besuchte Frau Teske mit  einigen Lehrerinnen, Eltern und Schülern der Bonifatiusschule die Kinder, Lehrer und Familien unserer Partnerschule zum ersten Mal. 2013 waren wir dann ein zweites Mal dort und haben einige Bilder mitgebracht.

Unser Partnerschaftsbild – ein handgeknüpfter Teppich

angefertigt von indigenen Frauen, die durch ihre Arbeit bei Artesania Sorata, ein soziales Projekt in La Paz, Arbeit und Unterstützung finden. Dies verhilft deren Familien zu einem höheren Lebensstandard und besseren Ernährungs- und Bildungsmöglichkeiten.
Artesania Sorata unterstützt den fairen Handel. Wir haben das Projekt bei unserem letzten Besuch besichtigt. An unserem Bolivienstand verkaufen wir Produkte von Artesania Sorata.

Weitere Bilder sind in der Fotogalerie

300 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule in Loma Alta. Der Einzugsbereich der Schule ist groß. Manche Kinder müssen über eine Stunde lang laufen, um die Schule zu erreichen. Bei schlechten Witterungsverhältnissen ist es ihnen oft über Tage hinweg nicht möglich, die Schule zu besuchen.

Die Schule ist unterteilt in Grundschule und Oberschule.

Die Grundschule:

Zur Zeit besuchen 160 Kinder die Grundschule; 84 Schülerinnen und 76 Schüler.Dazu gehören die Kindergartenkinder, eine Vorschule und die Klassen 1 bis 6.
Alle Kinder tragen eine Schuluniform, die für jede Klasse festgelegt wird.
Der Unterricht beginnt um 8 Uhr und geht bis zum Nachmittag.

Bei unserem letzten Besuch stellten wir fest, dass einige Gebäude in einem sehr schlechten Zustand sind und nahmen Kontakt mit den zuständigen Personen auf.

Nach unserer Rückkehr veranstalteten wir einen Sponsorenlauf, um Gelder für die notwendige Sanierung zu sammeln.

Die Oberschule / Gymnasium:

140 Kinder besuchen z. Z. die Oberschule in Loma Alta; 73 Mädchen und 67 Jungen.  Da der Schulweg zum Laufen oft zu weit ist, kommen viele mit dem schuleigenen Schulbus.

Die Kosten dafür werden über das Schulgeld finanziert, das jedes Kind bezahlen muss. Das können sich viele Familien nicht leisten. Durch den Bau eines Internates in unmittelbarer Nähe der Schule soll es gelingen, auch weit entfernt wohnenden Kindern den Besuch der Schule zu ermöglichen. Um die Kosten für die Unterbringung möglichst gering zu halten, soll das Internat nach dem Prinzip der Selbstversorgung geführt werden, d. h. Lebensmittel werden zum großen Teil selbst erzeugt und zubereitet.

Loma Alta befindet sich in der Region Santa Cruz, ca. 115 km nordwestlich vom Flughafen Viru Viru in Santa Cruz. Mit dem Bus vom Flughafen nach Loma Alta ist man mehr als 4 Stunden unterwegs!

Loma Alta ist erst seit einigen Jahrzehnten erschlossen. Die letzten 40 km führen über eine unbefestigte Landstraße.

In Loma Alta leben ca. 1200 Einwohner. „Familie“ in Loma Alta bedeutet Vater und Mutter, meistens sechs Kinder und die Großeltern. „Alle leben unter einem Dach!“, sagen wir in Deutschland. Das Dach in Loma Alta besteht selten aus Dachziegeln, sondern aus Palmwedeln oder Schilf.

Im Sommer steigen die Temperaturen auf 38°C. Dazu ist es tropisch schwül. Im Winter sind bei eisigen Südwinden 0°C keine Seltenheit. In den einfachen Lehmhütten gibt es weder Klima- anlagen noch Heizungen. Immer mehr Familien bauen neue Wohnhäuser aus Steinen.

Ursprünglich war das Gebiet bedeckt von subtropischem Regenwald, heute gibt es hier hauptsächlich fruchtbares Kulturland.

Die meisten Familien betreiben Ackerbau und Viehzucht.

Das haben wir bereits auf den Weg gebracht:

  • Arbeits- und Spielmaterial für die Schüler

  • Ein Kopierer für das Kollegium, der die
    Materialbeschaffung und Unterrichtsvorbereitung
    enorm erleichtert.
  • Schulbücher und eine kleine Schulbibliothek
  • Aufbau eines Computeraumes
  • Neue Sanitäranlagen
  • Trikots für die Schülermannschaft
  • Neue Unterrichtsräume
  • Sanierung der Grundschulgebäude
  • Mobiliar für das neue Internat
  • Renovierung der Unterrichtsräume

So können Sie uns helfen:

  • Aktive Mitarbeit im Bolivien-Arbeitskreis der Boni
  • Unterstützung bei Projekten und Unternehmungen
  • Übersetzungen anfertigen / dolmetschen
  • Spenden (auf Wunsch Spendenquittung)

Unser Spendenkonto:
Förderverein der Bonifatiusschule Hannover e.V.
Sparkasse Hannover
IBAN: DE61 2505 0180 0000 1907 72
BIC-/SWIFT-CODE: SPKHDE2HXXX

Was wir tun
Gemeinsam mit den Eltern, den Schülerinnen und Schülern und den Lehrerinnen und Lehrer der Bonifatiusschule organisiert die Boliviengruppe regelmäßig Aktionen, um für unsere Partnerschaft zu werben und Spendengelder zu sammeln.

Die Spendenbeträge werden direkt an unsere Partnerschule weitergeleitet.
Vielen Dank für IHR Engagement!

Weitere Bilder unserer Unterstützungsmaßnahmen in unserer Fotogalerie.

.. aus Hannover

Die nächste Sitzung des Bolivien-Arbeitskreises ist am 29. August 2024 um 19:00 Uhr.

Besuch unserer Partnerschule in Loma Alta mit Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern im Sommer 2019            

Wenn man sich Fotos von Reisen anschaut schwelgt man in Erinnerungen. Dieser Fotorückblick fand im Sommer 2018 mit Bildern über die letzte Bolivienreise 2013 statt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Boliviengruppe wurden sich schnell einig, ein Besuch unserer Partnerschule in Loma Alta in Bolivien sollte nicht länger aufgeschoben werden.

Gemeinsam mit Frau Obst (Lehrkraft der Bonifatiusschule) gingen die 19 Reiselustigen in die Planung und schon im Februar 2019 waren Flüge und Unterkünfte gebucht. Die Reisegruppe setzte sich aus Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern zusammen. Am 06. Juli 2019 starteten die Reiselustigen von Düsseldorf aus und flogen über Madrid nach Santa Cruz in Bolivien.

In Santa Cruz erhielten wir eine tolle Stadtführung von einem ehemaligen Schüler der Bonifatiusschule, Jan Spickenbom, der nun in Bolivien arbeitet. Um sich langsam an das Klima und die Höhe zu gewöhnen, besuchte die Gruppe anschließend den Nationalpark Amboro` und erkundete die Inka Ruinen. Anschließend reisten wir in die alte Kolonialstadt Sucre, Welterbestadt der Unesco und Hauptstadt von Bolivien. Über Uyuni, der alten Silberstadt Boliviens mit ihrem Eisenbahnfriedhof und einer bewegten Bergbaugeschichte, fuhren wir dem nächsten Abenteuer entgegen und erreichten den Salar de Uyuni, den größten Salzsee der Welt, mit der Isla Incahusai, wunderschönen Lagunen und dem Geysirfeld Sol de la Manana.

Von hier aus flog die Gruppe mit einem Inlandflug nach La Paz. Diese Stadt ist die höchstgelegene Großstadt der Welt. Der höchste Punkt liegt bei 4100 Metern, der niedrigste rund 1000 Meter tiefer. Die Stadtbesichtigung wirkte wie ein Rundflug, da die gerade vor kurzem eröffnete Seilbahnanlage den Reisenden einen Blick aus der Vogelperspektive ermöglichte. Eine Besichtigungstour des Hexenmarktes wurde zu Fuß ein anstrengendes Vergnügen, denn durch die extreme Höhe und die steilen Straßen kamen einige schnell aus der Puste. Ein großes Anliegen war der Reisegruppe der Besuch der bolivianischen Bischofskonferenz, die u.a. auch Jugendliche aus der ganzen Welt betreut, die in Bolivien ein soziales Jahr absolvieren, und „Motor“ der Partnerschaft der Kirche von Bolivien mit dem Bistum Hildesheim ist. Ein wichtiges Thema der Jugendarbeit in Bolivien ist z.Zt. der Klimawandel und somit der Umweltschutz. Auch wir Hannoveraner beteiligten uns in La Paz an einem Schulprojekt und bemalten einen Teil einer Schulhofmauer unter dem Motto „Rettet unsere Erde“.  

Vier Tage später fuhren wir mit dem Bus Richtung Nordwesten, zum Titicacasee. Wieder bewegten wir uns auf den Spuren der Inkas und fuhren mit dem Schiff auf die Sonneninsel, der Isla del Sol. Sie ist die größte und auch die heiligste Insel des Titicacasees. Die „Urlaubstage“ an der Copacabana verbrachte man mit verschiedenen kleinen Wanderungen und Einkäufen für zu Hause. Interessant war auch ein Ritual in der Kirche der Jungfrau von Copacabana. Der dunklen Jungfrau werden zahllose Wunder zugeschrieben und so lassen an manchen Wochenenden die Besitzer von neuen Autos und Bussen ihre Fahrzeuge in einer prächtigen Zeremonie vor der Basilika mit Weihwasser und Weihrauch taufen und segnen.

Nur wenige Tage später wurden Taschen, Rucksäcke und Reisekoffer wieder gepackt und wir reisten über La Paz und Santa Cruz endlich nach Loma Alta. Mit dem Schulbus kamen wir am 29.07.2019 zur Mittagszeit in dem kleinen Dorf an und wurden auf das herzlichste begrüßt und willkommen geheißen. Die nächsten Tage waren geprägt durch gemeinsame Mahlzeiten, gute Gespräche, gemeinsame Ausflüge und Vorführungen mit Musik und Tanz und kleinen Fußballturnieren. Besonders beeindruckend war ein Besuch bei Familien, deren Kinder im Internat in Loma Alta leben und durch Essensstipendien von uns unterstützt werden. Die Tage in Loma Alta waren von vielen emotionalen Momenten geprägt, so wurde z.B. der Bonifatiusschule Hannover, der Ludwig Windthorst Schule Hannover und unserer Vertrauensperson vor Ort, Schwester Graciela, die Ehrenbürgerschaft verliehen. Der Abschied fiel allen Beteiligten nicht leicht und als der Schulbus Richtung Santa Cruz abfuhr, winkte man sich lange noch nach. Es war eine tolle und erlebnisreiche Reise.

Eine Auswahl von Fotos der Reise finden Sie in unserer Boliviengalerie.